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Parts of Four: Gigantisch männlich

  • Autorenbild: Sven Barthel
    Sven Barthel
  • 10. Jan. 2019
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 22. Juli 2019

Die Ringe, Armreifen und Ketten des Schmucklabels Parts of Four aus Paris, geben sich so roh und hart, als seien sie halbfertig von der Werkbank gefallen

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Parts of Four: Doppelreihige lange Halskette mit großen Kugeln und Phallus-Anhänger

Perfekter Imperfektionismus, geschmiedet, gehämmert, gemeißelt und geschnitzt aus Silber, Messing, Stein, Leder, Holz, Horn, Zähnen und Knochen. Das Resultat: cooler Industrial Style mit einem Schuss Gothic im klobigen Supersize-Format.

„Jeder kann in Schwarz gut aussehen, aber mit Stücken von 'Parts of Four' sieht man in einem schwarzen Outfit nicht nur gut, sondern einzigartig aus.“

Parts-of-Four-Gründer und Designer Evan Sugerman (oben rechts im Bild) spricht in Bezug auf seine Armspangen, Ringe und Ketten von einer „Meditation über Form, Material und Prozesse.“  Hierbei handelt es sich ausnahmsweise mal nicht um kalkuliertes Marketing-Blabla – denn Sugerman versteht sich nicht nur als Künstler, er ist tatsächlich einer. Geboren in Los Angeles, daheim in Paris, machte der Bildhauer dort mit bühnenreifen Schaufensterinszenierungen von sich reden und zog damit auch die Aufmerksamkeit von Kultdesigner Rick Owens auf sich – aber dazu später mehr.


Parts of Four: Schmuck, ätzend behandelt.


Viele der bei Parts of Four zum Einsatz kommenden Rohstoffe werden durch eine aufwendige Bearbeitung, wie zum Beispiel Brennen oder Ätzen, optisch stark verfremdet, so dass mit Blick auf das Endergebnis kaum jemand noch mit Sicherheit sagen kann, was einmal das Ausgangsmaterial war. Sterlingsilber taucht Sugerman in Säure, um eine matte Oberfläche zu erzeugen, oder lässt es zwecks eines geschwärzten Farbfinishs in einem chemischen Verfahren wochenlang oxidieren. Messing wird bis zu einem Punkt gebrannt, an dem es seine eigene Verunreinigung in Gang setzt und sich selbst koloriert.Leidenschaftlich vollzogenes Handwerk, das bei jedem einzelnen Objekt auch nach dessen Fertigstellung noch für ein dauerhaftes Glühen sorgt.


Parts of Four: Ungezähmte Maskulinität aus Silber, Gold und Edelsteinen


Ungeschliffene Diamantsplitter, die, tief in weiß geätzte Silberringe gepresst, aussehen wie wertlose Flusskiesel, sind nicht nur ein erfrischend ironisches Stilbekenntnis zu glamourösem Understatement, sondern auch superlässig. Wuchtige Anhänger aus schwarzen Meteoritentrümmern oder Holz, deren Textur und Form mich an Kohlebriketts und Riesenpenisse denken lassen, baumeln martialisch am Hals oder Gürtel.

Bestens geeignet, um in einem schwarzen Tank-Top oder beim kollektiven T-Shirt-freien Abfeiern im Berghain oder im Blitz Club aus der Masse herauszustechen.

„Jeder kann in Schwarz gut aussehen, aber mit Stücken von „Parts of Four“ sieht man in einem schwarzen Outfit nicht nur gut, sondern einzigartig aus“, resümiert Sugerman über den Special Effect seiner Entwürfe.


Parts of Four: Rick Owens findet's geil.


Das sah Modedesigner Rick Owens übrigens genau so und engagierte Sugerman 2013 für die gemeinschaftliche Entwicklung von Schmuckstücken für Owens Sommerkollektion. Für den damals 32-jährigen Sugerman ein Ritterschlag, aber nicht die erste Zusammenarbeit mit dem berühmten Modeguru. Schon ein paar Jahre zuvor beauftragte Owens den Schmuckavantgardisten mit der Gestaltung einiger Gürtelschnallen. Sugerman lieferte ein Dutzend Entwürfe. Owens nahm sie alle!

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Neugierig geworden auf mehr? Hier geht es zum Parts-of-Four-Onlinestore.





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